Warum macht ein auf Ärzte und Zahnärzte spezialisierter Steuerberater Sinn?

Im Gesundheitswesen zählen nicht nur Fachwissen und Empathie – auch wirtschaftliche Stabilität und steuerliche Sicherheit sind entscheidend für den langfristigen Praxiserfolg.

Doch die steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Besonderheiten von Arzt- und Zahnarztpraxen sind komplex und verlangen spezielles Know-how.

Warum also sollten Heilberufler auf einen Steuerberater setzen, der genau diese Welt versteht? Darüber hat unser Agenturinhaber Christian Finke mit Stefanie Anders, einer auf Heilberufe spezialisierten Steuerberaterin und Partnerin bei der ECOVIS KSO, gesprochen.

Christian:

Steffi, du bist Steuerberaterin und Partnerin bei ECOVIS KSO und hast dich auf Heilberufe spezialisiert. Warum brauchen Ärzte und Zahnärzte überhaupt einen spezialisierten Steuerberater in dem Bereich?

Steffi:

Weil Ärzte, Zahnärzte und andere Heilberufler einfach in einer ganz eigenen Welt arbeiten – mit besonderen steuerlichen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Regeln. Ein (Zahn-) Arzt hat andere Themen als ein klassischer Unternehmer: von der Abrechnung über Investitionen in (zahn-)medizinische Geräte bis hin zu Berufsrecht und Praxisabgabe.

Wer das System der Heilberufe versteht, kann wirklich gezielt und vorausschauend beraten – und nicht nur Zahlen verwalten.

Christian:

Was unterscheidet dich denn konkret von einem „normalen“ Steuerberater?

Steffi:

Wir sprechen die Sprache unserer Mandanten. Mein Team und ich wissen beispielsweise, was GOÄ, GOZ, K(Z)V-Abrechnung oder Praxisgemeinschaft bedeutet – und wie sich das steuerlich auswirkt.

Zudem kennen wir die typischen Kennzahlen einer Arzt- oder Zahnarztpraxis, wissen, wo wirtschaftliche Risiken liegen, und können dadurch viel gezielter steuern.

Ein klassischer Steuerberater ohne Branchenschwerpunkt muss sich diese Themen jedes Mal neu erarbeiten – das kostet Zeit und kann ggf. schnell zu Fehleinschätzungen führen. Ich würde mir andersrum auch nicht ohne Weiteres zutrauen, beispielsweise einen Landwirt steuerlich zu betreuen.

Zudem kann ich auf ein umfangreiches Netzwerk, bestehend aus vielen Spezialisten (unter anderem ja auch dich), bei Bedarf zurückgreifen.

Christian:

Das hatten wir ja auch schon bei unserem gemeinsamen Podcast, als ich bei Euch zu Gast sein durfte. Und natürlich ist es auch so, dass es auch für uns als spezialisierte Agentur für Praxismarketing in der Zusammenarbeit hilft, die Kollegen anderer Gewerke zu kennen. Welche Themen spielen bei euch im Kanzleialltag steuerlich die größte Rolle?

Steffi:

Wir betreuen unsere Mandanten oftmals ein ganzes Praxisleben lang: Angefangen bei der Praxisgründung oder -übernahme. Und da gibt es – je nachdem in welchem Stadium sich der Praxisinhaber gerade befindet – auch spezielle Themen und Herausforderungen.

Bei Existenzgründern geht es um die richtige Rechtsform, Bewertung von Praxen zwecks Kaufpreisermittlung, Verträge, Finanzierung, etc. Hier begleiten wir unsere Mandanten sehr eng bei den einzelnen Prozessen und gehen beispielsweise auch gerne mit zu den Bankgesprächen, etc.

Gerade auch in der Existenzgründungsphase ist es auch wichtig, nah am Geschehen zu sein, die Gewinnentwicklung genauestens im Auge zu haben und entsprechend auch die laufenden vierteljährlichen Einkommensteuervorauszahlungen. Damit am Ende des Jahres keine hohen Steuernachzahlungen drohen. Dies gilt natürlich auch über die Existenzgründung hinaus.

Für die laufenden Praxen möchten wir nicht einfach nur der „Erlediger“ der steuerlichen Pflichten und Tätigkeiten (Finanz- und Lohnbuchhaltung, Jahresabschlüsse und Steuererklärungen) sein. Sondern wir möchten den Praxen einen wirklichen Mehrwert bieten: Indem wir mit den Praxiszahlen ins Benchmarking gehen, Potentiale erkennen und so Optimierungsvorschläge für die Praxis erarbeiten.

Am Ende der Praxislaufbahn steht dann auch irgendwann die Praxisveräußerung/ Nachfolge an. Hier geht es auch wieder um Themen wie Bewertung, steueroptimierte Veräußerung etc. Idealerweise wird dieser Prozess auch schon einige Jahre im Vorfeld vorbereitet und steuerlich optimal begleitet.

Christian:

Das bedeutet ja, dass Ihr die Praxen nicht nur steuerlich, sondern auch strategisch beratet. Das beinhaltet ja zum Beispiel Investitionen, zum Beispiel in Geräte oder auch in gezielte Marketingmaßnahmen.

Steffi:

Genau. Es geht um die Gesamtpraxis. Steuern sind das Fundament – aber wir schauen immer auf die wirtschaftliche Seite mit: Wie entwickelt sich die Umsatzstruktur? Welche Investitionen lohnen sich? Wo steckt noch Potential in der Organisation oder im Personal? Dafür nutzen wir betriebswirtschaftliche Auswertungen, Benchmarks und unsere jahrelange Erfahrung im Heilberufe-Segment.

Christian:

Was ist deiner Meinung nach der größte Fehler, den Ärzte oder Zahnärzte machen, wenn sie keinen spezialisierten Steuerberater haben?

Steffi:

Viele erkennen leider erst spät, dass sie Chancen verschenken – zum Beispiel bei Investitionen oder ganz am Ende des Praxislebens bei der Praxisabgabe.

Oft werden steuerliche Spielräume nicht genutzt oder rechtliche Besonderheiten übersehen. Und manchmal fehlt einfach der betriebswirtschaftliche Blick: eine Praxis kann „gut laufen“, aber trotzdem wenig Rendite bringen, wenn die Strukturen nicht stimmen.

Ein spezialisierter Steuerberater sieht das frühzeitig und kann gegensteuern.

Christian:

Wenn du es in einem Satz sagen müsstest: Warum ist bei der Steuerberatung die für Heilberufe so wichtig?

Steffi:

Weil wir nicht nur Steuern machen, sondern die Praxen verstehen.

Und das ist am Ende der Schlüssel um Ärzten und Zahnärzten Sicherheit, Klarheit und wirtschaftlichen Erfolg zu geben.

Christian:

Liebe Steffi, vielen Dank für Deine Zeit und Expertise. Ich freue mich, Dich in meinem Netzwerk zu haben.

 

Kontaktdaten:

Stefanie Anders

Partnerin Heilberufe, Steuerberaterin bei ECOVIS KSO Steuerberater + Rechtsanwälte

stefanie.anders@ecovis-kso.com

Tel.: 0211/90867-0

www.ecovis-kso.com

Teilen:

Ähnlicher Beitrag